Die Abteilung Geriatrie (Altersmedizin) widmet sich Erkrankungen und deren Folgen bei alten Patienten. Ganz typisch sind das Vorliegen mehrerer Erkrankungen gleichzeitig (Multimorbidität). Diese können zu einer weiteren Verschlechterung von altersbedingten Funktionseinschränkungen führen, so dass der Alltag nicht mehr selbständig bewältigt werden kann. Die Behandlung der betreffenden Patienten beschränkt sich daher nicht auf ein einzelnes Krankheitsbild, sondern richtet sich auf die medizinische Gesamtsituation des älteren Menschen aus.
Ein hoher medizinischer und hygienischer Standard, gute Lebensbedingungen sowie gesunde Ernährung haben in den vergangenen Jahrzehnten zu einer deutlichen Lebensverlängerung geführt. 80 Jahre oder älter zu werden, ist heute keine Besonderheit mehr.
Angesichts dieser Entwicklung hat die medizinische Behandlung und Weiterversorgung unserer alten Menschen eine zentrale Bedeutung erlangt. Akute oder chronische Erkrankungen können dazu führen, dass der Alltag nicht mehr selbständig bewältigt werden kann.
Das Ziel in unserer Akutgeriatrie ist es, die Eigenständigkeit und Unabhängigkeit der betroffenen Patienten wiederherzustellen und somit Lebensqualität und Zufriedenheit zu erhalten. Neben der Akutbehandlung erfolgt so früh wie möglich eine Rehabilitation.
Sofern eine akute Erkrankung zu einer Verschlechterung der Selbsthilfefähigkeit geführt hat, bieten wir dieses umfassende Behandlungskonzept an. Die Betreuung unserer Patienten liegt in den Händen eines ärztlich geleiteten Teams. Dieses besteht aus Ärzten, Pflegekräften, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden, Sozialarbeitern, Psychologen und Seelsorgern.
Durch den regelmäßigen Austausch aller Beteiligten in wöchentlichen Teamsitzungen, wird der Therapieverlauf optimiert. Die individuelle Weiterversorgung wird im weiteren Verlauf geplant und organisiert.
Der demografische Wandel wirkt sich zunehmend auf unser Gesundheitssystem aus. So hat die Zahl der typischen alterstraumatologischen Knochenbrüche (Frakturen) im Bereich des Hüftgelenks, des Ober- oder des Unterarms in den letzten Jahren deutlich zugenommen.
Umso wichtiger ist eine gute Versorgung hochaltriger Patienten nach Stürzen oder durch Knochenschwund (Osteoporose) bedingte Frakturen. Das setzt eine koordinierte Behandlung verschiedener Experten aus den Bereichen Unfallchirurgie / Traumatologie, Geriatrie, Anästhesie, Krankenpflege, Sozialdienst, Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie, Psychologie und Seelsorge voraus. Genau diese geriatrische Komplexbehandlung wird den Patienten der alterstraumatologischen Abteilung des St. Elisabeth-Krankenhauses unter kollegialer Leitung von Chefärztin Dr. med. Annegret Wichmann (Geriatrie) und Chefarzt Dr. med. Gotthard Knoll (Chirurgie II) zu teil. Ansprechpartner im Fachbereich Unfallchirurgie ist Oberarzt Dr. med. Thomas Düsing.
Dank der frühen Einbeziehung geriatrischer Behandlungsstrategien reduziert sich die Gefahr einer anhaltenden Immobilität und Pflegebedürftigkeit. So sind viele Heimaufnahmen vermeidbar, wenn eine geriatrische Akutbehandlung und geriatrische Frührehabilitation nach altersspezifischen Frakturen in erfahrenen, qualifizierten Abteilungen durchgeführt werden.
In der Abteilung Geriatrie werden alle gängigen internistischen und altersbedingten Krankheitsbilder behandelt.